Schritt für Schritt Kreislaufwirtschaft in Projekte integrieren

Kreislaufwirtschaft ist ein ganzheitlicher Ansatz, um Rohstoffe immer wieder neu zu verwenden und die Ressourcenintensität unseres Wirtschaftens dadurch zu reduzieren. In zirkulären Prozessen stecken erstaunliche Erfolgsfaktoren für Privat- wie auch Regionalwirtschaft. In den letzten rund vier Jahren hat planval Wissen zu Kreislaufwirtschaft aufgebaut und dieses in laufende Projekte eingebaut. Anhand der zwei Mandate regiosuisse und Smart Recycling Factory zeigen wir spannende Produkte und Erkenntnisse aus dieser Arbeit.  

Veranstaltungsreihe mit Bezug zu Praxisthemen

Das Praxistool stiess auf grosses Interesse, im Bezug auf die Umsetzung braucht es aber noch weitere Klärung. Im Rahmen eines co-kreativen Formats, das sich über mehrere Etappen und Veranstaltungen hinzog, wurden konkrete Handlungsoptionen für Regionen herausgearbeitet. planval kennt sowohl die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten von regionalen Entwicklungsträgern als auch das Thema Kreislaufwirtschaft.

planval kann diese Wissensvermittlung leisten, weil wir aus der Praxis kennen, wie Kreislaufwirtschaft in Geschäftsmodelle integriert werden können. Ein Beispiel dafür ist die Smart Recycling Factory. 

Deponiestrandort Pohlsche Heide in Nordrhein-Westfalen

Das zukunftsweisende Projekt Smart Recycling Factory (SRF) transformiert den Deponiestrandort Pohlsche Heide in Nordrhein-Westfalen im Laufe der nächsten Jahre in einen überregionalen Innovationsstandort für die profitable Nutzung von vermeintlichen Abfällen. Von Sommer 2022 bis Frühjahr 2023 unterstützte planval die konzeptionelle Phase des Projekts Smart Recycling Factory. In einem «Design Sprint» mit fünf Workshops von Juni bis September entwickelten zehn Teams konkrete Projektideen zu den Themenfeldern der SRF: Kunststoffe, Elektronikschrott, Glas, Metall, Textilien, Holz, Biomasse, Klärschlamm und Abwasser, erneuerbare Energien, Automatisierung und Robotik. 

Corin Meier und Thomas Probst coachten sowohl die bestehenden Teams bei der Ausarbeitung ihrer Projekte als auch die vielen «Newcomer» bei der Entwicklung neuer Ideen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Das Portfolio ist nun auf 18 Projekte gewachsen. Vom Aufbau eines Textilkreislaufs mit Pfandsystem über ein regional-digitales Materialkataster für Baustoffe bis hin zur Vermittlung von Rohstoffkreisläufen in Form einer mit Events bespielbaren Recycling-Waldbühne: Der Kreativität waren kaum Grenzen gesetzt. Mit diesen Projekten füllen alle Beteiligten das Grossprojekt mit Leben – die renommierten Hochschulen, die etablierten Unternehmen, die Startup-Szene und auch wir von planval. Mit dieser Brücke zur investiven Phase wartet nun die nächste Herausforderung: die Akquise von Fördermitteln in zweistelliger Millionenhöhe für den Bau der neuen Infrastrukturen auf der Pohlschen Heide. 

Kreislaufwirtschaft in anderen Projekten

Seit 2020 integriert planval Ansätze zur Kreislaufwirtschaft in Gemeinde-Entwicklungsprojekte. So zum Beispiel in der Werkstatt Fischenthal: Aus diesem Projekt entstand u.a. eine Gemeinde-App, welche auch eine online-Tauschplattform beinhaltet. Das Teilen und gemeinsame Nutzen von Geräten, Werkzeugen oder Räumen kann in der Gemeinde ein wesentlicher Ansatz für Kreislaufwirtschaft sein.