Eine Werkstatt für «Innovationen aus der Ökologischen Infrastruktur in den Schweizer Pärken»? Der Titel ist sperrig, der Hintergrund einfach: Wir brauchen neue Ansätze, um die Biodiversität der Schweiz langfristig zu erhalten. Denn die biologische Vielfalt nimmt ab – und das nicht erst seit gestern. Die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten sind bedroht, die Qualität der Lebensräume verschlechtert sich.

Der Erhalt der Biodiversität ist eine Mammutaufgabe. Eine von vielen Massnahmen: der Aufbau einer Ökologischen Infrastruktur. Was verbirgt sich hinter dahinter? Gemeint ist ein Verbund von ökologisch hochwertigen Kerngebieten (Hochmoore, Flussauen, Trockenwiesen, Waldreservate etc.) und Vernetzungsgebieten (z.B. Gewässer, Wildtierkorridore, extensive Landwirtschaftsflächen). Dieses «Lebensnetz für die Schweiz» sichert die Leistungen der Ökosysteme für die Gesellschaft und Wirtschaft und ist damit genauso unverzichtbar wie die Kommunikations-, Energie- und Verkehrsinfrastruktur. Die «ÖI» ist ein Kernelement des Aktionsplans Biodiversität Schweiz von 2017. Zentral beim Aufbau des grünen Netzwerks sind die 19 Schweizer Pärke (Nationalpark, regionale Naturpärke, Naturerlebnispark) mit ihren besonderen Lebensräumen, einer reichen Flora und Fauna sowie vielfältigen Kulturgütern.

Der Aufbau der Ökologischen Infrastruktur ganz am Anfang. Das Bundesamt für Umwelt BAFU hat dazu ein grosses Pilotprojekt in den Schweizer Pärken lanciert. PLANVAL und seecon setzen ein ganz besonderes Teilprojekt um: die Entwicklung von neuen und innovativen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen auf Basis der ÖI der Pärke – das ist unsere Innovations-Werkstatt. Die Initiative ist als öffentlicher Wettbewerb angelegt, den wir wegen den Corona-bedingten Beschränkungen komplett online durchführen. Am Ideen-Workshop Ende Januar nahmen über 50 Teams aus der ganzen Schweiz teil. Das grosse Interesse und das riesige Engagement freut uns sehr! Im Format eines Design Sprints entwickelten die Teilnehmer*innen konkrete Geschäftsideen zur nachhaltigen Nutzung der ÖI.

Die Jury mit Vertreter*innen des BAFU, des Netzwerks Schweizer Pärke und der Regionalentwicklung hatte dann die Qual der Wahl… und entschied sich für 10 Teams, die sich mit der ÖI in verschiedensten Kontexten und Pärken beschäftigen: vom Parc Ela (GR) über den Landschaftspark Binntal (VS), den Regionalpark Chasseral (BE/NE) und den Parc du Doubs (JU/NE/BE) bis zum Naturpark Thal (SO) und Jurapark Aargau. Die Teams starten nun in unseren Inkubator: aus den Ideen entstehen Geschäftsmodelle, und daraus Minimum Viable Products (MVP), die in Tests mit potenziellen Kunden gehen. In dieser Lean Startup-Phase profitieren die Teilnehmer*innen von unseren gemeinsamen Trainings und individuellen Coachings. Höhepunkt: Pitching der Teams Ende Mai. Den drei Gewinnern winkt eine Anschubfinanzierung von je 5’000 Fr. Wir sind schon jetzt gespannt!

Sie wollen mehr wissen zur Innovations-Werkstatt? Sie interessieren sich für nachhaltige Innovation und Lean Startup im Kontext von Landschaft und Biodiversität? Sie überlegen sich, ein Innovationsformat komplett virtuell durchzuführen? Dann kontaktieren Sie gerne Thomas Probst.

Mehr Infos:

 

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