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KlimatoolBox: Resiliente Gemeinden in Armenien
17.09.2024 | Methoden

KlimatoolBox: Resiliente Gemeinden in Armenien

Gewappnet für den Klimawandel: planval reist nach Armenien um sich mit NGOs und den Menschen vor Ort den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen und begegnet bewundernswerter Motivation und Kreativität.

In den malerischen Landschaften Armeniens hat planval kürzlich zusammen mit der Unterstützung zweier armenischer NGOs die KlimatoolBox ins Leben gerufen. Diese zielt darauf ab, lokale Gemeinschaften widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu machen. Mit einem pragmatischen Ansatz auf lokaler Ebene fördern wir smarte Massnahmen, schärfen das Bewusstsein und setzen gezielte Massnahmen um.

Die KlimatoolBox: Ein Werkzeug für die Zukunft

Wie die KlimatoolBox lokale Gemeinschaften widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels machen soll:

  • Scan: Unser erster Schritt ist ein kompakter Überblick in Form einer Impact-Matrix, die sich auf den nationalen Anpassungsplan Armeniens (NAP) bezieht. Die Impact-Matrix erarbeiten wir auf Basis der verfügbaren Daten zu bereits stattfindenen Veränderungen des Klimas, Klimaszenarien sowie Angaben zu Landnutzung etc. Anschliessend wird das Bild in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren und Experten überprüft.
  • Compass: Wir erkunden, was bereits getan wird und wo Lücken bestehen, um die Gemeinschaft an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Dabei definieren wir die wichtigsten Prioritäten und identifizieren die grössten Herausforderungen und Chancen.
  • Definieren und Implementieren: Schliesslich entwickeln und setzen wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort Massnahmen zur Stärkung der Resilienz um.

Pilotprojekt in Lernavan und Aparan: Ein Lichtblick der Hoffnung

Im Juli 2024 wurden in den Dörfern Lernavan und Aparan Workshops zur Anwendung des Prototyps der armenischen KlimatoolBox durchgeführt. Mit Unterstützung zweier armenischer NGOs nahmen jeweils über 20 engagierte Teilnehmer:innen aus verschiedensten Bereichen – von der Jugend über die Landwirtschaft bis hin zu Gemeindevertretern, Schulen und dem Gewerbe – an den auf Armenisch durchgeführten Workshops teil.

Der Tatendrang der Menschen vor Ort hat bei uns einen nachhallenden Eindruck hinterlassen. Sie spüren die Auswirkungen des Klimawandels hautnah: etwa in Form von Veränderungen bei Schnee und Regen, intensiveren Winden, Hagel und verschobenen Frosttagen. Trotz dieser und vielen anderen alltäglichen Herausforderungen begegnen sie den Problemen mit beeindruckender Zuversicht und einer Vielzahl kreativer Projektideen. 

Die Workshops zeigen eindrucksvoll, dass der Klimawandel ein globales Problem ist, das uns eigentlich alle vereint. Unabhängig davon, aus welchem Land wir kommen, verfolgen wir eigentlich alle dasselbe Ziel: unsere Welt für zukünftige Generationen lebenswert zu erhalten. Die Erfahrungen in Armenien sind dabei sehr inspirierend für unsere Arbeit auf lokaler Ebene auch im Alpenraum. Wir zielen deshalb auf gegenseitiges Lernen über die Landes- und Kontinentsgrenzen.

Der nun in den Workshops getestete erste Prototyp der armenischen KlimatoolBox basiert auf dem von planval entwickelten, in der Schweiz eingesetzten KllimaScan. Der Test verlief erfolgreich. Die Ergebnisse zeigen, dass der Ansatz die Anpassungsprozesse beschleunigen und die Entscheidungsfindung dezentralisieren kann.

Wie weiter?

Zusammen mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) arbeiten wir nun daran, das Projekt für die kommenden Jahre weiter auszubauen. Das Prototyping der KlimaToolBox soll weiter gehen. Ein zentraler Bestandteil wird zudem die Entwicklung regionalisierter Klimaszenarien sein, sowie die Erstellung detaillierter Steckbriefe zuhanden der lokalen Akteure. Steckbriefe, die die erwartbaren Auswirkungen des Klimawandels auf ihre spezifische Region beschreiben. 

Vernetzt sein und voneinander lernen ist das A und O.

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