Der Bundesrat verlangt in der Strategie Biodiversität Schweiz den Aufbau einer Ökologischen Infrastruktur (ÖI) von Schutzgebieten und Vernetzungsgebieten. Damit soll der Raum für die langfristige Erhaltung der Biodiversität gesichert und der Zustand der gefährdeten Lebensräume verbessert werden. Bestehende Schutzgebiete (z.B. Biotope von nationaler Bedeutung, Nationalpark, Ramsar- und Smaragdgebiete) sollen ergänzt und aufgewertet werden, Vernetzungsgebiete sollen die Durchlässigkeit der Landschaft zwischen den Schutzgebieten sicherstellen. Auch eine Vernetzung mit den Nachbarländern wird angestrebt.
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) unterstützt den Aufbau der ÖI in den Pärken von nationaler Bedeutung mit Pilotprojekten. In Zusammenarbeit von Bund, Kantonen und Pärken werden unterschiedliche Herangehensweisen entwickelt. In einem ersten Pilotprojekt von 2016 bis 2017 hat das BAFU vor allem methodische Aspekte untersucht. Das anschliessende zweite Pilotprojekt besteht aus drei Teilmassnahmen, die neben ökologischen auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Werte abdecken. Teilmassnahme 2 beschäftigt sich mit der Entwicklung von Waren und Dienstleistungen aus der Ökologischen Infrastruktur.
PLANVAL und seecon bearbeiten diese Teilmassnahme im Auftrag des BAFU. Hauptziel der Arbeiten: Akteure in den Pärken bei der Entwicklung neuer Produkte, Services und Geschäftsmodelle unterstützen, die auf einer standortgerechten ÖI basieren. Pilothafte Beispiele sollen zeigen, wie sich die ÖI auf innovative und nachhaltige Weise nutzen lässt. Der Auftrag ist in vier Module gegliedert:
- Modul 1: Detailplanung
- Modul 2: Recherche bestehender Waren und Dienstleistungen in Verbindung mit der ÖI
- Modul 3: Entwicklung innovativer marktfähiger Produkte, Services und Geschäftsmodelle aus der ÖI
- Modul 4: Synthese und Schlussbericht
Modul 3 bildet das Herzstück des Projekts. Im Prozess von der Ideenfindung bis zur Markteinführung nutzen wir ein breites Spektrum an Methoden des agilen Innovationsmanagements und setzen auf die Kombination von Design Thinking und Lean Start-up. Bei einem Design Sprint, der allen Interessenten in den Pärken offen steht, werden die Teams mit den besten Geschäftsideen ausgewählt. Diese Teams durchlaufen anschliessend ein Inkubatorprogramm. Der «ÖI-Inkubator» soll die Teilnehmer*innen befähigen, konkrete Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu validieren sowie die Planung der Markteinführung vorzunehmen. Diese Pilotprozesse begleiten wir mit Forschungsfragen zum Wertschöpfungspotenzial, zur Skalierbarkeit, zu Labelling-Chancen und zur Stakeholder Governance.
Mehr Informationen zur Ökologischen Infrastruktur gibt es auf der BAFU-Website.
Auftraggeber | Bundesamt für Umwelt (BAFU), Sektion Ländlicher Raum |
Partner | seecon GmbH |
Rolle PLANVAL | Projektdesign und Projektleitung |
Zeitraum | 2020-2021 |
Status | Abgeschlossen |
Kontaktperson | Thomas Probst |
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