Plaffeien (FR) gestaltet die Zukunft seines Dorfzentrums: Rund 120 Einwohnerinnen und Einwohner nahmen am 16. Juni 2018 an der Auftaktveranstaltung des Projekts «Plaffeien 23 – As Zentrum für alli» teil, das PLANVAL im Auftrag der Gemeinde umsetzt. Gearbeitet wird in dem partizipativen Prozess mit dem Design Thinking-Ansatz.
Mit dem Projekt «Plaffeien 23 – As Zentrum für alli» will die Gem einde Plaffeien (FR) das Dorfzentrum attraktiver machen. In einem partizipativen Prozess setzt sie dabei auf das Engagement und die Ideen der Bevölkerung, Vereine und Unternehmen. PLANVAL leitet das Projekt, das im März 2018 startete und bis Ende 2019 läuft.
Die Arbeiten folgen nicht dem klassischen Schema Analyse – Massnahmenplanung – Umsetzung, sondern dem Design Thinking-Ansatz. Dabei handelt es sich um einen mehrphasigen Iterationsprozess, der auf die Bedürfnisse der Betroffenen ausgerichtet ist. Der Prozess beginnt beim Verstehen der Problemstellung, geht über zum Beobachten der Stakeholder und mündet in das Fokussieren, um die Herausforderungen auf den Punkt zu bringen. Danach entwickeln die Beteiligten in kurzer Zeit viele Ideen. Direktes Testen mit den Nutzerinnen und Nutzern zeigt den Anpassungsbedarf auf – oder führt zum Verwerfen der Ideen. Am Ende sollen nützliche, realisierbare und nachhaltige Lösungen stehen.
Bereits im Vorfeld der öffentlichen Auftaktveranstaltung trafen zahlreiche Ideen der Plaffeier Bevölkerung ein, wie sich das Dorfzentrum in Zukunft entwickeln könnte. In Interviews mit Vertretern unterschiedlicher Stakeholdergruppen sammelte PLANVAL vielfältige Meinungen, Wünsche und Sorgen. Über die Website plaffeien23.ch und Instagram gingen verschiedenste Vorschläge ein. Aus all diesen Inputs kondensierte PLANVAL die Bedürfnisse und Erwartungen an das Dorfzentrum heraus, zum Beispiel einen Treffpunkt für Jugendliche, mehr Raum und Sicherheit für Fussgänger oder Einkaufsmöglichkeiten für regionale Produkte.
Alle kondensierten Bedürfnisse und Erwartungen stellte PLANVAL an der Auftaktveranstaltung auf Plakaten dar. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Gelegenheit, diese Plakate zu diskutieren und zu ergänzen. Zusätzlich fand ein Rundgang durch das Dorfzentrum statt, um die gesammelten Punkte noch einmal vor Ort zu diskutieren. Schliesslich stimmten die Besucherinnen und Besucher über die verschiedenen Bedürfnisse ab: sechs davon werden im Rahmen des Projekts weiterverfolgt. An der Auftaktveranstaltung bildeten sich auch gleich sechs Arbeitsgruppen mit Einwohnerinnen und Einwohnern aus Plaffeien, die zu den Bedürfnissen in Workshops ab September 2018 konkrete Projektvorschläge ausarbeiten. Das Publikum an der Veranstaltung war sehr divers: vom Gemeindeammen über Gewerbler bis zu Privatpersonen, von Kindern bis Senioren waren alle vertreten. Die Auftaktveranstaltung wurde mit einem Grillfest kombiniert, bei dem Wurst und Brot serviert wurden. Es herrschte eine ausgelassene, gute Stimmung, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Partizipation motivierte.
Die Auftaktveranstaltung und der vorgelagerte Arbeitsprozess haben gezeigt, dass der Design Thinking-Ansatz bislang gut funktioniert. Durch den intensiven persönlichen Austausch mit den Betroffenen in der Gemeinde und die Reflexion mit dem fünfköpfigen Projektausschuss entstand schnell ein solides Verständnis der aktuellen Situation und der unterschiedlichen Bedürfnisse im Hinblick auf das zukünftige Dorfzentrum. Nach anfänglicher Zurückhaltung der Einwohnerinnen und Einwohner läuft nun auch die Ideengenerierung auf Hochtouren. Die Auftaktveranstaltung mit rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat alle Erwartungen übertroffen. Das Fundament für einen erfolgreichen weiteren Verlauf ist damit gelegt.
Neueste Kommentare